Bendorfs Bewerbung zur Landesgartenschau 2027 – Ideenkino.de

Bendorfs Bewerbung zur Landesgartenschau 2027

Bendorf hat sich im Jahr 2021 für die Durchführung der Landesgartenschau 2027 in Rheinland-Pfalz beworben, um eine nachhaltige und zukunftsfähige Kommunalentwicklung voranzutreiben. 

Wie wollen wir in Zukunft in Bendorf zusammenleben?

Diese Frage haben wir uns im Rahmen des Bewerbungsprozesses gestellt und mit engagierten Bendorfer:innnen in einer umfangreichen Bürgerbeteiligung diskutiert, verhandelt und ausprobiert. Dabei sind kreative Lösungen und Ideen entstanden, die als Visionen in unsere Bewerbungsbroschüre, den Zukunftskatalog, eingeflossen sind.

Beteiligung

Bürgerbeteiligung wurde im Bewerbungsprozess großgeschrieben. Vom 3. bis 5. Juli 2020 fanden erste Bürgerinformationstage im Ideenkino in der Poststraße statt – einem Ort für Information, Austausch und Teilhabe. Schließlich ging es in eine Workshop-Phase, die zwischendurch immer wieder von der Corona-Pandemie erschwert wurde.

Im Rahmen von neun Workshops haben wir uns Zukunftsfragen gestellt und gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erarbeitet, was Mobilität, Klimawandel, Digitalisierung, neue Arbeits- und Freizeitmodelle sowie viele weitere Aspekte für unser Leben in Bendorf bedeuten.

Durchgeführte Workshops:

#S1 – KULTURNATURLANDSCHAFT SAYN
Thema: Tourismus, Veranstaltungen in Sayn

#S2 – GEMEINSAM VERSCHIEDEN SAYN
Thema: Barrierefreiheit, Reisen für alle

#M1A – DER »BENDORFER DONUT«. INNENSTADT
Thema: Belebung der Innenstadt

#R1 – ABGEHOBENE PLÄNE? EIN »Sky-Walk« ÜBER DEN HAFEN UND WEITERE IDEEN…
Thema: Höhenwanderweg über den Hafen

#R2 – DARUM WIRD ES AM RHEIN SO SCHÖN. AUCH IN BENDORF
Thema: Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten am Rhein, Aufenthaltsqualität

#Q1 – ECHT GUT UNTERWEGS. MOBLITÄT IN BENDORF
Thema: Mobilitätsmix, umweltfreundliche Fortbewegung, digitale Verkehrsinfrastruktur

#Q6 – SCHON GRÜN HINTER DEN OHREN? STADTKLIMA
Thema: Klimawandelanpassung, Biodiversität

#Q7 – WALD, NATUR & TOURISMUS
Thema: Wald im Wandel, Nutzungsmöglichkeiten, Wertschöpfungsketten

#Q9 – NARRATIV: WIE ERZÄHLEN WIR UNSERE STADT BENDORF ANDERS?
Thema: Neues Zukunftsbild für Bendorf, Industriegeschichte und Innovation verbinden

Ideenkino

Die Stadt Bendorf hat das leerstehende „Alte Kino“ in der Poststraße« gekauft. Mit viel Energie und Engagement von Bürgerinnen und Bürgern wurde es erst einmal so instandgesetzt, dass es vielseitig nutzbar ist. Mit Aufrufen zu Sachspenden, aber auch der Initiative zu Arbeitseinsätzen wurde das Kino innerhalb weniger Wochen zu einem beeindruckenden Zukunftsraum – ein neutraler, überparteilicher Ort an dem gelacht, debattiert und gemacht wird: konstruktiv und mit einer wohlwollenden Haltung.

Im Rahmen der Bürgerinformationstage und der themenbezogenen Workshops konnten sich die Bendorfer Bürgerinnen und Bürger das Ideenkino aneignen, um ihre Ideen für Bendorfs Zukunft zu diskutieren, präsentieren oder dort zu erarbeiten. Die Assoziationen zu Film, Kreativität und Kopfkino sollten einen emotionalen Zugang zur Zukunftswerkstatt Bendorf eröffnen.

Immer wieder neue improvisierte Stationen zu lokalen Zukunftsthemen, Fragen der Nachhaltigkeit, Interessen oder Spannungsfelder sorgten für Interaktion und luden zum konstruktiven Auseinandersetzen ein. Mitmachstationen waren u.a. der Selfie-Spiegel, der Nachhaltigkeitsraum oder der Ideenquadratmeter. 

Zukunftskatalog

Das Projekt „Zukunftskatalog“ bot die Möglichkeit, unser gemeinschaftliches Zusammenleben und die Infrastruktur der Stadt zu diskutieren und nachhaltig zu gestalten. Ein Ziel dabei war, Verbindungen zu schaffen. Zwischen den unterschiedlichen Teilen der Stadt – Sayn, Mitte, Rhein – die für die Vielfalt unseres Heimatortes stehen. Zwischen den Menschen, die sich in der Zukunftswerkstatt gemeinsam für Bendorf engagieren. Und zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, indem wir bestehende Potenziale erschließen und innovative Konzepte für die Stadt von morgen auf den Weg bringen.

Fachlich unterstützt wurden wir bei dem Prozess von den Landschaftsarchitekten Club L94 und dem Kommunikationsbüro HauptwegNebenwege.

Wir haben den Ansatz einer dezentralen Landesgartenschau verfolgt, die in einem Dreisprung Gebiete in Bendorfs MitteSayn und am Rhein berücksichtigt und sie stärker verbindet.  Während in der Innenstadt die thematischen Schwerpunktideen in der Anpassung an die Folgen des Klimawandels lagen, wurden für den Bereich am Rhein Pläne für einen Höhenweg (RheinWalk) entwickelt sowie Konzepte für einen neuen Bahnhaltepunkt mit MobiHub. Auch die Transformation des Bendorfer Rheinhafens zum Wasserstoffzentrum war Teil der Bewerbung. Schwerpunkthemen im Bereich Sayn waren u.a. Natur, Kultur, Technik und Klimaschutz und die Weiterentwicklung des Tourismus.

Die Sinn- und Visionsmarke CircuLAGA stand dabei für die Orientierung an kreislaufwirtschaftlichem Denken und Handeln, bei dem es darum geht, den Wert von Produkten, Stoffen und Ressourcen so lange wie möglich zu erhalten und so wenig wie möglich Abfall zu erzeugen, damit Dekarbonisierung, Klimafolgen-Anpassung und der Erhalt von Biodiversität gelingt. Dieser Grundgedankte stand hinter allen Maßnahmen, Handlungen und Serviceangeboten, die in der Bewerbungsbroschüre vorgestellt wurden.

Am 19. November 2021 fand die Begehung durch den Bewertungsbeirat unter Vorsitz des Staatssekretärs Andreas Becht statt. Die Jury konnte sich ein Bild von den Gebietskulissen und dem Konzept CircuLaga 2027 machen. Es gab sowohl von fachlicher Seite als auch aus der Politik viel Zuspruch für die Bewerbung.

Auch wenn der Ministerrat der Landesregierung Rheinland-Pfalz im März 2022 entschieden hat, dass die Landesgartenschau 2027 nicht in Bendorf stattfinden wird, sind die entwickelten Ideen und Konzepte aus der Bewerbung eine hervorragende Grundlage für die weitere Stadtentwicklung. 

Im Rahmen von Förderprogrammen werden inzwischen einige der LaGA-Projekte anderweitig umgesetzt bzw. weiterverfolgt – wie z.B. die Anbindung des neuen Bahnhaltepunktes für Rad- und Fußverkehr an die Innenstadt, die Neupositionierung der Innenstadt als grüne Entdeckerstadt sowie der Hochlauf einer grünen Wasserstoffwirtschaft (im Rahmen des vom Bundesverkehrsministerium geförderten HyStarter-Projekts). Der Zukunftskatalog ist ein nützlicher Leitfaden mit vielen großartigen Projekten, an dem sich unser gemeinsames Tun in den nächsten Jahren orientieren soll.

Webversion zum Download

Die Webversion können Sie hier als PDF herunterladen, ebenso die Anlagen. Bitte beachten Sie: Die Bewerbungsunterlagen haben einen Umfang von 150 Seiten mit einem Datenvolumen von 36 MB. Die Anhänge haben einen Umfang von 48 Seiten und 3 MB, die Konzeptpläne zur optimalen Lesbarkeit 3 Seiten und 30 MB.

Bendorf Bewerbung CircuLAGA – OnlineVersion-2021-10-15 

Bendorf Anlagen CircuLAGA – OnlineVersion-2021-10-15

Konzeptpläne Bewerbung CircuLAGA: Mitte, Rhein und Sayn

Eindrücke vom Umbau und der Bürgerbeteiligung im Ideenkino